«Am meisten haben mir die Erfahrungen anderer Betroffener geholfen»

Der Blutdruck, ein Leben lang tief, wurde im Alter plötzlich zu hoch. Ursula Knechtli erleidet einen schweren Hirnschlag. Warum nicht nur ihre Kinder und Freunde dazu beigetragen haben, dass sie wieder gesund wurde, sondern auch die Schweizerische Herzstiftung.

Ursula Knechtli, eine Spenderin der Schweizerischen Herzstiftung erzählt:

Erstmals mit der Schweizerischen Herzstiftung in Verbindung kam ich, als sich mein Mann 80-jährig in einer grossen Herzoperation die Herzklappen ersetzen lassen musste. Von da an habe ich mich für dieses Thema interessiert und dafür, dass wir uns richtig verhalten für die Genesung. Ich las Broschüren von der Herzstiftung, diese haben mir sehr geholfen. Mein Mann hat dann noch zehn Jahre lang gelebt.

Vor gut fünf Jahren war ich selber von einem schweren Hirnschlag betroffen. Der Blutdruck, ein Leben lang tief, wurde im Alter plötzlich zu hoch. Zudem hatte ich viel Stress, mein Mann und meine beste Freundin waren gestorben, und ich sollte das Haus unserer Familie verkaufen. Das war alles zu viel. Damals habe ich mich bei der Schweizerischen Herzstiftung gemeldet. Ich war auf der linken Körperseite gelähmt, konnte nicht mehr gehen und stehen. Drei Monate verbrachte ich in der Reha Sonnmatt in Luzern. Dort und an meinen Wohnort im Konradhof in
Winterthur erhielt ich sehr gute Therapien. Ein Wunder, dass ich mich so gut erholt habe vom Hirnschlag. Ich habe immer gesagt: Mir gehts gut, es kommen wieder bessere Zeiten.

«Auch New Orleans Jazz gab mir Kraft, positiv zu bleiben», sagt die 93jährige Ursula Knechtli, die einen Hirnschlag erlitten hatte.

Das Magazin, welche die Herzstiftung viermal jährlich herausgibt, habe ich immer von A bis Z gelesen. Am meisten haben mich die Erfahrungen anderer Betroffener interessiert. Die Ratschläge, auch, dass man das Ganze irgendwie positiv sehen sollte, haben mir geholfen. In jener Situation war ich froh, dass ich die Stiftung bereits gekannt hatte. Auch dem Pflegepersonal und dem Hausarzt habe ich immer wieder gesagt, wie wertvoll die Infos daraus sind, etwa auch über Medikamente. Die Hefte der Herzstiftung habe ich jeweils nach dem Lesen meinem Bruder weitergegeben, der auch von einem Hirnschlag betroffen war.

Ich habe noch immer viele Freunde aus der Primarschul- und Pfadfinderzeit. Als ich in der Reha war in Luzern, kamen mich die lieben Freunde von früher besuchen. Das war sehr hilfreich. Auch meine drei erwachsenen Kinder haben sehr gut zu mir geschaut. Und ich habe New Orleans Jazz gehört, um mich vom Hirnschlag zu erholen. Die Musik gab mir Kraft, positiv zu bleiben. Man weiss nie, wann man die Stiftung mal wieder brauchen wird. Zu wissen, dass ich nicht allein gelassen werde, ist etwas Gutes.

Über die Schweizerische Herzstiftung

Die Schweizerische Herzstiftung setzt sich dafür ein, dass weniger Menschen an Herz- und Gefässleiden erkranken oder einen Hirnschlag erleiden und Betroffene nicht durch eine Herz-Kreislauf-Krankheit behindert bleiben oder vorzeitig daran sterben. «Ein Grossteil der Spenden fliesst direkt in die Forschung, etwa, um neue Therapien zu entwickeln», sagt Nina Privitera, Projektleiterin Fundraising der Schweizerischen Herzstiftung.

«Wir unterstützen Forscherinnen und Forscher in der Schweiz dabei, neue Erkenntnisse über die Ursachen von Herzkrankheiten und Hirnschlag zu gewinnen.» Forschungsprojekte würden mit dem Ziel gefördert, neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zu entwickeln. Dazu komme, dass die Informationen der Herzstiftung oft nicht nur für die erkrankten Menschen wichtig seien, sondern auch für deren Angehörigen, sagt Privitera.

Ursula Knechtli erhält Besuch von Nina Privitera, Projektleiterin Fundraising der Schweizerischen Herzstiftung.

So erstellt die Stiftung mit Fachpersonen über 60 Publikationen in drei Landessprachen, um Krankheitsbilder, ihre Ursache, Behandlung und vorbeugende Massnahmen auf einfache Weise zu erklären.

Mit Kampagnen und Programmen werden Risiken ins Visier genommen: etwa der Bluthochdruck, das Cholesterin oder das Rauchen. Zum Angebot der Schweizerischen Herzstiftung gehören etwa auch eine Online-Beratung, Risikotests, etwa zur Nikotinabhängigkeit oder Herzinsuffizienz.

Besonders hilfreich seien auch die sogenannten Herzgruppen in der Schweiz. «In diesen Gruppen betreiben Betroffene unter Aufsicht von Fachperson wieder Sport. Nach einem Herzinfarkt ist der Austausch innerhalb einer Turngruppe hilfreich, gerade, weil viele sich anfangs nicht mehr getrauen, zum Beispiel alleine Joggen zu gehen», sagt Privitera.

Eine Antwort auf „«Am meisten haben mir die Erfahrungen anderer Betroffener geholfen»“

Marius sagt:

Der Text von Ursula Knechtli und ihre Erfahrungen mit der Schweizerischen Herzstiftung hat mich tief berührt. Es zeigt, wie wichtig es ist, dass Menschen in schwierigen Zeiten Unterstützung und Informationen erhalten. Die Erfahrungen anderer Betroffener haben Ursula Knechtli geholfen, positiv zu bleiben und sich von ihrem Hirnschlag zu erholen. Es ist inspirierend zu sehen, wie Musik und die Unterstützung von Freunden und Familie eine wichtige Rolle bei ihrer Genesung gespielt haben. Die Arbeit der Schweizerischen Herzstiftung, sowohl in der Forschung als auch in der Bereitstellung von Informationen und Unterstützung, ist von unschätzbarem Wert. Es ist tröstlich zu wissen, dass es Organisationen gibt, die sich um das Wohlergehen von Menschen kümmern und ihnen helfen, nicht allein gelassen zu werden.

Kommentar verfassen